Neulich sind wir mit den Kindern Boot gefahren und wurden dabei vom russischen Fernsehn begleitet (ist glaube ich so ein Dauernachrichtensender)
http://www.tv100.ru/news/prizvanie---volonter-57823/
Von meinen Kindern konnten immerhin drei mitkommen, weil außer mir auch zwei Pädagogen Kinder aus meiner Gruppe genommen haben. Die Bootsfahrt war toll und die Kinder haben sich sehr gefreut :)
iowagirl am 22. Juni 12
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Ein paar kleine Begebenheiten, die zeigen wie einen das Leben in Russland immer wieder zum staunen bringt.
*Der Handtrockener
In der Freiwilligentoilette im Heim gab es bis vor kurzem keine Möglichkeit sich die Hände abzutrockenen. Mich hat das nicht weiter gestört, die Heimleitung wohl schon. Also hing eines Tages ein Handföhn (oder wie die Dinger halt so heißen) in der Toilette. Das war auch ganz nett. Leider gab es aber keine Steckdose. Aber in Russland kein Problem. Dann wurde eben am nächsten Tag eine Steckdose montiert. Man muss nur gelassen sein ;)
*Knoblauch
Ich war neulich zu Gast bei einer russischen Familie und es gab, ganz russisch, Borsh zum Mittagessen. Mir wurde dann auch gleich mitgeteilt: "Wir essen gerne Knoblauch zum Borsh". Ich dachte mir, kein Problem, ein bisschen Knoblauch in der Suppe... Was mich dann doch eher überraschte, dass kurz darauf geviertelte Knoblauchzehen als Rohkost auf dem Tisch standen. Man tunkt sie in Salz und isst sie wortwörtlich ZUM Borsh. Ich habe vornehm verzichtet.
*Blumensträuße
Ich hatte in verschiedenen Büchern zwar schon gelesen, dass Russen recht abergläubisch sind, geglaubt habe ich es aber nicht. Bis ich mit einer russischen Freundin spazieren war und wir Maiglöckchen gepflückt haben. Ich hatte eins und sie auch, sie wollt gerne einen Strauß und ich hatte keien Lust meine Blume heim zu tragen. Also habe ich ihr meins schenken wollen. Sie wollte es aber nicht. Mit der Begründung dass man in einem Blumenstrauß nie eine gerade Anzahl an Blumen haben darf. Das macht man nur zu Beerdigungen. Also haben wir noch ein drittes Maiglöckchen gesucht.
*Klopfkonzert
Neulich ist mir aufgefallen - und es hat mich sehr gefreut- dass meine Kinder im Heim mich scheinbar doch aufmerksam beobachten. Sobald ich nämlich anfange für ein Kind die Schüssel auszukratzen ( Schüssel und Löffel sind aus Metall, dass heißt es macht Lärm) fangen plötzlich die anderen Kinder an auch mit ihren Löffeln in die Schüsseln zu hauen um die gleichen Geräusche zu erzeugen. Sie wollen es mir wahrscheinlich nachmachen, kriegen es aber noch nicht so ganz hin.
iowagirl am 13. Juni 12
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Petersburg wird mit jedem Tag schöner. Die Natur explodiert und versucht den langen Winter auszugleichen. Den Menschen geht es genauso. Überall sind Menschen auf der Straße. Alte, Junge, alle. Sie picknicken, flechten Löwenzahnkränze oder genießen es einfach nur draußen zu sein. Inline-Skating scheint Volkssport zu sein. Das Zeitgefühl geht verloren, es ist bis um 11 Uhr hell und ich muss mich jeden Abend zwingen nach Hause zu gehen. Man möchte einfach ewig draußen bleiben.
Dieses Wochenende war lange Nacht der Museen.Die ganze Innenstadt war angefüllt mit fröhlichen Leuten. Es war fast wie auf einer Kirmes. Überall gab es Zuckerwatte und Popcorn zu kaufen. Es gab ein Feuerwerk und Leute haben Miniheißluftballons steigen lassen. Das sieht wunderschön aus. Ganz Petersburg ist nachts wunderschön. Wenn es dann tatsächlich dunkel wird, werden die Gebäude angeleuchtet. Die Brücken öffnen sich. Die Atmösphäre der Stadt ist plötzlich einfach so lebendig und fröhlich, es gibt ein Überangebot an Aktivitäten und man möchte am liebsten gar nicht mehr schlafen.

11:30 Uhr nachts